Cannabis / Marihuana / Haschisch und Glaukom

Cannabis auf Rezept aus der Apotheke

Seit März 2017 ist es in Deutschland möglich, Cannabis ohne Ausnahmegenehmigung in der Apotheke zu erhalten. Wenn eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf oder Symptome erwartet wird, darf jeder zugelassene Arzt Cannabis verschreiben. Bei schwerkranken Patienten übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten. Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 19. Januar 2017 ein entsprechendes Gesetz.

Externer Link: Beschluss des Bundestags: Cannabis auf Rezept künftig erlaubt - Tagesschau

Cannabis und Glaukom

Da einige Cannabinoide den Augeninnendruck senken, können sie zur Behandlung von Glaukom eingesetzt werden. Durch eine Lokale Gabe am Auge können die besten Effekte erzielt werden. Dazu muss das Cannabinoid allerdings auf eine pharmakologisch geeignete Trägersubstanz (Lecithol ist KEINE solche Trägersubstanz!) gegeben werden. Positive Effekte wurden jedoch auch beim rauchen einer Marihuanazigarette, der intravenösen sowie der oralen Gabe gefunden. Bei den meisten Patienten konnte eine Reduktion des Augeninnendruckes von 25-30% festgestellt werden.

Allgemeines zu Glaukom

Das Glaukom oder 'Grüner Star' bezeichnet eine Gruppe verschiedener chronischer Augenerkrankungen, die durch die Erhöhung des Augeninnendruckes bei inadäquater Dränage der Augenflüssigkeit auftritt. Der Augeninnendruck selber kommt durch eine klare Körperflüssigkeit im Auge, dem Kammerwasser, zustande. Dieses wird im Ziliarkörper des Auges produziert und an die hintere Augenkammer des Auges abgegeben. Durch die Pupille gelangt es in die vordere Augenkammer, wo es im Schlemm-Kanal wieder abfließen kann. Bei einem falschen Verhältnis von Kammerwasserproduktion zu Kammerwasserabfluss kann der Augeninnendruck schnell erhöht werden. Die Folge ist eine allmähliche Zerstörung des Sehnervs, welcher normalerweise die Lichtimpulse von der Augennetzhaut an das Gehirn weiterleitet. Unbehandelt führt solch eine Schädigung daher zu einer vollständigen Erblindung.

Das Glaukom zählt zu den häufigsten Erblindungsursachen, sowohl in den Industriestaaten als auch in den Entwicklungsländern. In Deutschland wurde bei ca. 500.000 Personen ein erhöhter Augeninnendruck diagnostiziert, 10 Prozent von ihnen droht die Erblindung. Der Berufsverband der Augenärzte vermutet, dass die Dunkelziffer in diesem Bereich wesentlich höher ist. Sie gehen davon aus, dass in Deutschland insgesamt etwa eine Million Menschen von einem Glaukom betroffen sind. Ältere Menschen haben im Allgemeinen einen höheren Augeninnendruck als jüngere.

Die häufigsten Ursachen für Glaukom sind neben dem erhöhten Augeninnendruck zusätzlich ein hohes Lebensalter sowie eine erhöhte Kurzsichtigkeit. Auch Weitsichtigkeit und ein abnormaler Blutdruck, oftmals durch verschiedene Medikamente hervorgerufen, kann den Grünen Star zur Folge haben. Der grüne Star entwickelt sich zumeist schlechend und bleibt lange Zeit ohne Symptome, jedoch kann zumeist nur eine Früherkennung mit rechtzeitiger Behandlung den Schaden abwenden. Ein Augenarzt kann beispielsweise bei der Spiegelung des Augenhintergrunds durch die Pupille hindurch den Sehnervenkopf beurteilen oder das Gesichtsfeld überprüfen.

Die Therapie besteht im Normalfall in der lebenslänglichen Gabe von Augentropfen. Regelmäßig angewendet können sie den Augendruck senken und dadurch die Entwicklung des Glaukoms verlangsamen. Nicht selten erfolgt auch eine Laseroperation.

Es gibt momentan keine bekannte Heilung für das Glaukom. Die zur Zeit angewendeten Medikamente besitzen auch oftmals Nebenwirkungen, sind nicht Wirksam oder verlieren die Wirksamkeit mit der Zeit.

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